Muhh – Gesundes Euter, gesundes Tier

Herausforderung

Für Milchviehbetriebe ist ein ganzheitliches und in der Praxis anwendbares Konzept zur Eutergesundheit wichtig, um die Tiergesundheit und die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Verschiedene Untersuchungsvorhaben analysierten in der jüngeren Vergangenheit die Wirksamkeiten diverser Einzelmaßnahmen. Für ihren Einsatz in der Praxis fehlte jedoch ihre Einbindung in ein Gesamtkonzept sowie dessen betriebsindividuelle Anpassung.

Lösungsansatz

Ziel des Projektes ist es, ein Gesamtkonzept zur Verbesserung der Eutergesundheit zu entwickeln und zu etablieren, das an individuelle Bedürfnisse im Betrieb angepasst werden kann. Am Projekt sind sechs niedersächsische Milchviehbetriebe sowie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und die Hochschule Hannover beteiligt. Das Konzept soll durch ein systematisches Analyse-, Monitoring- und Therapiesystem erstens die Herdengesundheit und dadurch das Tierwohl verbessern. Zweitens soll es den Antibiotikaeinsatz reduzieren und der potenziellen Entstehung von Antibiotikaresistenzen entgegenwirken beziehungsweise bestehende Resistenzen verringern. Die Implementierung des Gesamtkonzeptes beinhaltet daher die schrittweise Analyse und Weiterentwicklung von Maßnahmen wie u.a. subklinisches Mastitis-Monitoring, Diagnostik, klinisches Mastitis-Monitoring, Merzungs-Monitoring und therapeutische Konzepte für jeden der Betriebe.

Zwischenergebnisse

Im Versuchszeitraum wurden betriebsindividuelle Konzepte zur Entwicklung der Eutergesundheit und evidenzbasierte Therapiekonzepte etabliert. Die entstandenen Konzepte sind jeweils Kompromisse zwischen wissenschaftlichen Erfordernissen und den betrieblichen Möglichkeiten. Aktuell werden Tierdaten erhoben, um betriebsindividuelle Selektionskriterien für die selektive Trockenstelltherapie zu erarbeiten. Stammvergleiche von S. uberis lassen eine kuhassoziierte Übertragung in einem Betrieb vermuten und führten zu einer Anpassung der Präventionsmaßnahmen.