Spirulina in Norddeutschland
Herausforderung
Die Nachfrage nach biozertifizierten, regional hergestellten Produkten wächst. Biozertifizierte Spirulina-Alge ist im Handel allerdings fast ausschließlich aus asiatischer Produktion erhältlich, entsprechende Produkte aus europäischer oder gar deutscher Herstellung sind nicht verfügbar. Viele herkömmliche Kulturen geraten außerdem durch den Klimawandel unter Druck. Spirulina im Gewächshaus ist jedoch weitgehend unabhängig von Wetterereignissen und eröffnet Landwirten zudem neue Absatzmärkte.
Lösungsansatz
Das Projekt möchte die Produktion der Mikroalge Spirulina in Gewächshäusern bei Landwirten etablieren. Um dieses Ziel zu erreichen, optimiert das Projekt die Kultivierungstechnik für Spirulina und entwickelt eine effiziente Erntemethode. Auf einer Mikroalgen-Farm erfolgt zunächst die technische Entwicklung eines Prototyps für die Erntetechnik zur Förderung des Kulturmediums und die Separation der Algenzellen. Hierzu soll das sogenannte Airlift-Verfahren angewendet werden. Darüber hinaus werden Starterkulturen in Folienschläuchen im Gewächshaus angezogen und anschließend in Praxisbetriebe geliefert. Dort wird zunächst ein Kultivierungsbecken angeimpft. Dabei wird die jeweilige Starterkultur schrittweise mit Medium verdünnt, bis im Becken das gewünschte Volumen erreicht ist. Die Produktion wird schrittweise auf weitere Kultivierungsbecken ausgedehnt. Sobald die Spirulina-Kulturen erntereif sind, wird der Prototyp von der Mikroalgen-Farm auf den Praxisbetrieben installiert, getestet und optimiert.
Zwischenergebnisse
Zwischenergebnisse des Projektes zeigen, dass eine ökonomisch sinnvolle Kultivierung von Spirulina in Norddeutschland möglich ist. Für die Ernte der Biomasse werden wechselweise unterschiedliche Erntetechniken eingesetzt. Neben dem bislang verwendeten Vibrationssieben soll ein eigens entwickelter Bandfilter verwendet werden, der in der Lage ist, auch kürzere, gerade Zellfilamente effektiv zu separieren. Um die Sicherheit und die konstante Qualität des zukünftigen Lebensmittels Spirulina zu gewährleisten, wurde eine Risikobewertung aller Produktionsabläufe durchgeführt und ein HACCP-Konzept erstellt.
Das Projekt im Überblick
Projektdaten
Vollständiger Name: Spirulina in Norddeutschland
Projektlaufzeit: 04.02.2019 – 28.02.2021
Website: norddeutsche-spirulina.de
Abschlussbericht
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