Erzeugung einer Robustpute – Gebrauchskreuzung für den Direktvermarkter

Herausforderung

Puten werden heute fast ausschließlich von hochspezialisierten Betrieben gehalten, auch im Ökolandbau. Landwirtschaftliche Gemischtbetriebe, die 50 oder 100 Puten im Jahr für die Direktvermarktung aufziehen wollen, finden auf dem Markt keine geeigneten lizenzfreien Tiere. Die frei käuflichen Puten werden entweder zu schwer und sind zu empfindlich für die Freilandhaltung oder bieten keine zufriedenstellende Mastleistung (beispielsweise Rasseputen).

Lösungsansatz

Es sollen verschiedene Kreuzungen von Hähnen der Rassen Cröllwitzer sowie Ronquières Pute mit kleinwüchsigen Masthybridhennen getestet werden. Ziel ist es, eine Gebrauchskreuzung zu finden, die wenig empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen und Krankheiten ist. Sie soll unter extensiven Haltungsbedingungen ein Schlachtgewicht von vier bis sechs Kilogramm erreichen. Der Ausschlachtungsgrad soll mindestens 65 Prozent betragen, der Brustfleischanteil mindestens 25 Prozent. Diese Kreuzung soll „Robustpute“ heißen. In einem zweiten Teil des Projektes soll untersucht werden, ob von Ammen geführte Küken mit den Umweltbedingungen besser zurechtkommen als Küken, die mit der Hand aufgezogen werden. Dieser Ansatz ist deshalb interessant, weil die übliche Putenaufzucht zeitaufwändig, schwierig und verlustreich ist. Putenküken sind sehr empfindlich.

Zwischenergebnisse

2019 wurden Rassehähne mit Hybridhennen angepaart. Die Leistungsdaten ihrer 150 Küken lagen weit auseinander, erreichten aber angestrebte Zielwerte. Wegen einer Mykoplasmen-Infektion musste die Elterntierherde geschlachtet werden. 2020 wurde mit dem Aufbau einer neuen Herde begonnen, die im Frühjahr 2021 alt genug für Kreuzungsversuche sein wird. Um 2020 dennoch Küken zu bekommen, wurde der Versuch geändert. Ein schwerer Hybridhahn wurde mit Rassehennen angepaart. Es schlüpften nur 18 Küken.

Crollwitzer Hennen: Hennen alter Rassen wie diese Cröllwitzer Henne führen wenige Wochen alte Küken. In Verhaltensversuchen soll herausgefunden werden, ob diese Küken zum Beispiel weniger stressempfindlich sind als mit der Hand aufgezogene Putenküken. - Foto: Silke Heyer

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  • Robustpute – Ökoputen für die Direktvermarktung
  • Das Projekt im Überblick

    Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH

     

    Sara Kuschnereit

    Projektkoordinator/in

    Mail: s.kuschnereit@oeko-komp.de

    Projektdaten

    Vollständiger Name: Robustpute Gebrauchskreuzung für den Direktvermarkter

    Projektlaufzeit: 04.02.2019 – 15.08.2022

    Website: eip-robustpute.bio

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