NaPro – Nachhaltige Prozesskette für Zuckerrüben als Energie- oder Rohstofflieferant

Herausforderung

Die Bioökonomie im Non-Food-Sektor umfasst sowohl die energetische als auch die stoffliche Nutzung regional verfügbarer landwirtschaftlicher Roh- und Reststoffe. Niedersachsen nimmt zwar eine führende Rolle bei der energetischen Nutzung von Biomasse ein und verfügt auch über langjährige Kompetenzen auf dem Gebiet der stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe, bei der Entwicklung nachhaltiger Anbaustrategien und der Umsetzung klima- und ressourceneffizienter Prozessketten besteht jedoch noch Handlungsbedarf.

Lösungsansatz

Das Projekt optimiert die Nutzung der Zuckerrübe für die Biogasgewinnung. Durch veränderte Anbauverfahren, beispielsweise das AKRA-Düngesystem unter Nutzung von Azobakterien, soll die Nährstoffausnutzung bei organischen Düngern (Gülle, Gärreste) gesteigert und Nährstoffverlusten entgegengewirkt werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf einer neuen Verfahrenstechnik zur Zuckerrübenaufbereitung, welche die Reinigung der Rüben in Bezug auf Energieaufwand und Wasserbedarf nachhaltiger und wirtschaftlicher gestaltet. Ein selbstfahrender Maschinenprototyp kombiniert diese Schritte mit der Zuckerrübenaufnahme und -verladung. Erdreste und Waschwasser verbleiben dabei auf den Anbauflächen. Um die Prozesskette vom Feld zum Lager zu optimieren und die Rüben als Biogassubstrat nutzbar zu machen, wird zudem die Lagerung von Rübenmus in Silos weiterentwickelt. Entstehende Restströme werden auf ihre Eignung als Input für weitere Nutzungspfade wie Algenzucht oder Bioraffinationskonzepte getestet.

Ergebnisse

Trotz reduzierter N- und P-Düngung konnten stabile Bestände mit hoher Ertragsleistung etabliert werden. Die Düngevarianten zeigten eine positive Pflanzenentwicklung mit leichter Ertragssteigerung. Die Maschinen- und Aufbereitungstests verdeutlichten eine verbesserte Prozesskette vom Anbau bis zur Nutzung der Biogasrübe. Die Kosten für den Anbau und die Verarbeitung von Zuckerrüben konnten um zehn Euro pro Tonne reduziert werden. Detaillierte Ergebnisse finden Sie im Abschlussbericht.