PotatoScan: Wo genau erntet der Bauer die dicksten Kartoffeln?

Herausforderung

Größe und Form einer Kartoffel machen ihren Wert aus und bestimmen, für welchen Verwendungszweck sie geeignet ist. Doch die maschinelle Sortierung über Siebe erfasst nicht alle Dimensionen der Kartoffeln: Sind sie lang oder rund? Kartoffeln werden meist unsortiert gelagert und vermarktet, denn beim Sortiervorgang entstehen Verletzungen, die bei der Lagerung zu Fäulnis führen können.
Ein weiteres Problem bei der Kartoffelernte ist die Mengenabschätzung. Am Kraut lässt sich nicht vorhersehen, welche Knollenmasse unter der Erde reift.

Lösungsansatz

Das Projekt PotatoScan erprobt die Vermessung der Kartoffeln direkt auf dem Kartoffelroder während des Erntevorgangs. LiDAR-Sensorsystemen (Light detection and ranging) tasten mit Laserlicht die Oberfläche der vorbeiströmenden Kartoffeln ab. Ein neu zu integrierendes Messsystem erfasst berührungslos die Fließbandgeschwindigkeit. Die dahinter stehende Software soll dann die auf der fahrenden Erntemaschine gesammelten Daten verknüpfen und auswerten.

Ziel ist es, die Größenverteilung in einer Partie Kartoffeln genau zu kennen. Das verbessert für Landwirtinnen und Landwirte die Verhandlungsposition bei der Kartoffelvermarktung und damit auch den zu erzielenden Gewinn. Die erfassten Daten stellen darüber hinaus einen Zusammenhang zum genauen Ernteort her. Im Präzisionsackerbau (Precision Farming) ist dies ein Steuerungsinstrument zum Beispiel für ressourcenschonende Düngung oder den idealen Pflanzabstand. Über die Daten erfährt der Landwirt / die Landwirtin, ob es zum Beispiel Stellen auf einem Acker gibt, an denen die Ernte über- oder unterdurchschnittlich war.