
LeguTec – vom Reststoff zum biogenen Kunststoff
Herausforderung
Beim Thema Ernährung zeigt sich eine steigende Nachfrage nach Fleischersatzprodukten und pflanzlichen Milcherzeugnissen. Um den wachsenden Bedarf an pflanzlichem Protein decken zu können, gilt es für Landwirte neue Fruchtfolgen zu etablieren. Eine interessante Alternative bieten Leguminosen wie Erbsen und Ackerbohnen. Sie zeichnen sich aus durch: Hohe Proteingehalte, ein hohes Stickstoffbindungsvermögen und sind je nach Art tolerant gegenüber Trockenheit und höhere Temperaturen. Doch was passiert bei steigenden Anbauzahlen mit den übrigen Pflanzenbestandteilen?
Lösungsansatz
Aktuell werden die übrigen Leguminosenbestandteile nach der Ernte zerkleinert und als Dünger gleichmäßig auf dem Feld verteilt. Denkbar wären jedoch auch andere Formen der Nutzung. So könnten die pflanzlichen Fasern stattdessen als Verstärkungs-, Füllstoff und/ oder Additiv für die Produktion von biobasierten Kunststoffen für das Segment Extrusion und Spritzguss genutzt werden. Hierzu bedarf es jedoch im Vorfeld einer speziellen Aufbereitung des Pflanzenmaterials.
Die derzeitige Ernte ist vollständig auf einen hohen Durchsatz zur Körnergewinnung ausgelegt, bei der die übrigen Pflanzenteile stark beschädigt werden. Ziel des Projektes LeguTec ist es, die Ernte- und Sammeltechnik im Leguminosenanbau zu optimieren, so dass bei der Ernte möglichst wenig pflanzliches Material als Reststoff für die Weiterverarbeitung zu biogenen Kunststoffen verloren geht. Im Anschluss wird die großtechnische Rohstoffauf-bereitung der unterschiedlichen Erntefraktionen erprobt und eine Material-charakterisierung vorgenommen. Hierbei werden Konzepte für unterschiedliche Leguminosen entwickelt. Mögliche Zielmärkte sind der WPC und NFC-Markt.
Das Projekt im Überblick
Projektdaten
Vollständiger Name des Projekts: LeguTec – Ganzheitlicher Einsatz von Leguminosenpflanzen in technischen Anwendungen
Projektlaufzeit: 01.07.2025 bis 31.12.2027

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