Mikroklee und Knöllchenbakterien – Partner im Gartenbau
Herausforderung
Aus Moorböden entnommener Torf hat langfristig als Kultursubstrat in Baumschulen ausgedient. Doch Rindenmulch und andere Ersatzstoffe haben Nachteile. Das Bodenleben, das den Mulch nach und nach zersetzt, zehrt dabei Stickstoff auf. Dadurch wird die Gabe von zusätzlichem Dünger erforderlich. Außerdem sprießen in Mulchschichten unerwünschte Wildkräuter. Sie zu jäten, ist sehr zeitaufwändig. Der Einsatz von Spritzmitteln findet öffentlich kaum noch Akzeptanz und die Anzahl zugelassener Herbizide sinkt.
Lösungsansatz
Mikroklee als pflanzlicher Bodendecker unter der Baumschulware kann als Alternative dienen und mehrere Probleme gleichzeitig lösen: Wasser binden, Wildkräuter unterdrücken und Stickstoff sammeln. Das Projekt Mikroklee untersucht, wie die Pflanze sich in Baumschulen anbauen lässt und misst, welchen Beitrag sie zur Nährstoffbilanz leisten kann.
Mikroklee ist eine gezüchtete Form des heimischen Weißklees. Die Mikroklee-Sorten bilden einen dichten Blätterrasen. Klee kann in Wurzelknöllchen Stickstoff im Boden binden, der auch für andere Pflanzen verfügbar wird. Nur macht der Klee das nicht alleine: Er benötigt spezielle Knöllchenbakterien als Symbiosepartner, die sehr empfindlich sind. Eine der Herausforderungen ist, Kleesamen und Bakterien miteinander in einem lagerfähigen aber abbaubaren Granulat einzukapseln, mit dem dann die Ansaat in Baumschulbeeten oder –containern erfolgen kann. Neben Anbauuntersuchungen in der Baumschule bleibt auch die Frage zu klären, ob Handel und Verbraucher den dreiblättrigen Unterwuchs gut heißen.
Das Projekt im Überblick
Projektdaten
Vollständiger Name des Projekts: Mikroklee in der Baumschulwirtschaft zur Reduktion respektive Vermeidung von Herbiziden und Stickstoffdüngung
Projektlaufzeit: bis 30.04.2025
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