Integration von klimafreundlich erzeugtem Winterweizen in die Wertschöpfungskette

Herausforderung

Zur Herstellung von Backwaren aus Weizen wird Mehl von hoher Qualität benötigt. Maßgeblicher Qualitätsfaktor im Mehl ist der Proteingehalt, der maßgeblich durch Menge und Zeitpunkt der Stickstoffdüngung im Weizen beeinflusst wird. Der Stickstoffdüngung kommt bei der Erzeugung von Backweizen daher hohe Bedeutung zu. So ist eine sogenannte Qualitätsspätdüngung üblich, um den gewünschten Proteingehalt zu erreichen. Als Folge können ungenutzte Düngereste im Boden verbleiben, die eine potenzielle Belastung für die Umwelt darstellen.

Lösungsansatz

Das Projekt sollte in einem Demonstrationsvorhaben entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufzeigen, wie qualitativ hochwertiger Weizen auf umweltverträgliche und gleichzeitig rentable Weise erzeugt werden kann. Züchtungsfortschritte haben mittlerweile neue Weizensorten hervorgebracht, die trotz eines relativ geringen Proteingehaltes ein hohes Backvolumen erreichen. Damit lässt sich prinzipiell auch ohne eine Qualitätsspätdüngung qualitativ hochwertiger Backweizen erzeugen. Eine Reduktion der N-Düngeintensität um 20-40 kg N/ha soll so flächendeckend möglich sein, ohne gravierende Ertragseinbußen erwarten zu müssen. Neben einer wasser- und klimaschutzorientierten Erzeugung und Verarbeitung wurden Exaktversuche zur Bewertung der Wirkung unterschiedlicher Düngestrategien durchgeführt. Durch die Kombination von Sorten in bestimmten Mischungsverhältnissen sollten sich Mehlmischungen herstellen lassen, die auch bei niedrigeren Proteingehalten die von Mühlen und Bäckereien geforderten Backqualitäten erzielen.

Ergebnisse

Eine Einsparung von rund 20 kg N/ha besonders bei der Spätgabe im Winterweizen war ohne stärkere Ertragsverluste möglich, während die Proteingehalte abfielen. Die erzielten Backvolumina waren jedoch auch bei diesen verringerten Stickstoffdüngermengen zumeist noch ausreichend. Durch eine Mischung verschiedener Weizensorten konnten zudem Mehle mit guten Backeigenschaften hergestellt werden. Die Backwaren aus diesem Mehl waren sensorisch nicht von Produkten aus Standardmehl zu unterscheiden. Detaillierte Ergebnisse finden Sie im Abschlussbericht.

Sensorische Verkostung: Kann man Unterschiede zwischen den verschieden erzeugten Mehlen schmecken? - Foto: Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Das Projekt im Überblick

Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Geschäftsbereich Landwirtschaft – Pflanzenbau, Düng

 

Hendrik Howind

Projektkoordinator/in

Mail: kai-hendrik.howind@lwk-niedersachsen.de

Projektdaten

Vollständiger Name: Integration von Winterweizen aus wasserschutz- und klimaschutzorientierter Produktion in die gesamte Erzeugungskette

Zeitraum: 15.08.2016 – 15.02.2020

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